Was bedeuten die Farben beim Stromkabel?
Stromkabel bringen den Strom genau dorthin, wo du ihn brauchst, und das in jedem Raum deines Zuhauses. Ob sie zur Lampe an der Decke oder zum Herd in der Küche führen, auf sie ist Verlass. Doch hast du dich schon mal gefragt, was die Farbkennzeichnung der Stromkabel eigentlich bedeutet? Diese ist nicht zufällig gewählt. Was es mit den Farben auf sich hat und warum sie wirklich wichtig sind, liest du in diesem Ratgeber von Brillant Energie.
Warum sind Stromkabel farblich gekennzeichnet?
Die Farbcodes bei Stromkabeln sind keine Deko, sondern seit 2003 ein europaweit festgelegter Standard. Sie helfen, die verschiedenen Funktionen der einzelnen Adern in den Kabeln zu erkennen und Verwechslungen zu vermeiden. So ist gewährleistet, dass der Strom sicher und zuverlässig fließen kann und bei Installationen oder Reparaturen niemand gefährdet wird.
Allgemeine Normen und Standards
In Deutschland und der Europäischen Union gibt es klare Vorgaben, welche Farbe für welche Ader im Stromkabel verwendet wird. Diese Standards sorgen dafür, dass alle Steckdosen und Geräte in deinem Haushalt sicher angeschlossen werden können. Übrigens haben die meisten Stromkabel drei oder vier Adern und damit entsprechend viele Farben.

Farbkennzeichnung von Stromkabeln seit 2003 – das bedeuten die Farben
- Braun: Das ist die Spannung führende Ader, in der der Strom direkt zum Gerät fließt, auch Phase oder Außenleiter (abgekürzt: L1) genannt.
- Blau: Dieses Kabelelement steht für den Neutralleiter oder Nullleiter (kurz: N). Es führt den Strom im geschlossenen Stromkreis wieder zur Spannungsquelle zurück.
- Gelb-Grün: Mit dieser Farbkombination wird die Verbindung zur Erde gekennzeichnet. Dieser Schutzleiter PE sorgt dafür, dass es nicht zu Stromschlägen kommt, indem er Fehlerströme in den Boden (zum sogenannten Erdpotential) leitet.
- Schwarz und Grau: In vier- und fünfadrigen Stromkabeln haben die Phase (L2) und Phase (L3) diese Farben. Hier fließt wie in der braunen Ader Strom durch.
Achtung! Wohnst du in einem Altbau mit älteren Stromkabeln, unterscheiden sich die Farben wahrscheinlich. Zu der Zeit vor 1965 zum Beispiel stand Schwarz für den Außenleiter, Grau für den Neutralleiter und Rot für den Schutzleiter.
Sicherheit geht vor!
Grundsätzlich solltest du nie an Stromkabeln arbeiten, wenn du dich damit nicht auskennst. Falsch angeschlossene Kabel können nicht nur Geräte beschädigen, sondern auch zu lebensgefährlichen Stromschlägen führen. Beauftrage deshalb im Zweifel immer eine Elektrofirma, die dir mit deinen neuen Geräten, Lampen und Co. hilft. Die Fachleute stellen immer zuerst den Strom ab und nutzen einen Spannungsprüfer, um sicherzugehen, dass keine Spannung mehr anliegt. Sie wissen genau, was welche Farbkennzeichnung am Stromkabel bedeutet und welche Ader wohin muss.